Diva



Manchmal, aber nur ganz selten, wird eine Seife einfach perfekt. 💕

Das Ergebnis hängt von so vielen unterschiedlichen Faktoren ab, angefangen bei der Rezeptzusammenstellung bis hin zur Konsistenz beim Ausformen. 
Dazwischen liegen das Sieden (bei mir immer noch hochkonzentriert und mit häufig auftretenden Adrenalinschüben 😂) und die Gestaltung der Seife, aber auch die Ruhezeit während des Verseifungsprozesses kann noch so einiges mit der Seife anstellen, was wir in vielen Fällen kaum beeinflussen können.

Wenn also einmal eine Seife schlüpft, bei der vom Waschgefühl bis zur Optik einfach alles stimmt, dann sollte man diesen Tag am besten rot im Kalender einkreisen und genau das werde ich jetzt tun, denn zum ersten Mal, seitdem ich dieses Hobby betreibe, ist mir eine Seife gelungen, die ich selber fast zu schade zum Anwaschen finde und das, obwohl ich normalerweise recht schmerzfrei bin, wenn es ans Benutzen der selbstgesiedeten Waschstückchen geht. 😎


Ich will nicht lange drumherum reden... - ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich über die Maßen glücklich bin mit dieser Seife und ehrlich gesagt auch extrem überrascht über das Ergebnis, denn die Herstellung hatte mit Perfektion so rein gar nichts zu tun und bei der Sauerei in der Küche kann man schon von epischen Ausmaßen sprechen. 😂
Am Ende habe ich geglitzert wie ein Weihnachtsbaum - ach was, wie 10 Weihnachtsbäume mit Lametta. Ich glaube, ich glitzere immer noch. 😂😂😂


Verseift habe ich Mandelöl, Olivenöl, Rizinusöl, Kokosöl nativ und Mafurabutter.
ÜF/LU: 15%
Wassermenge: 25% bezogen auf die GFM
Zusätze auf 700g GFM: 2x2EL Kaolin (weiße Tonerde)
Duft: "Hidden Scent" von Behawe und "Fig and Brown Sugar" von Manske
Herstellungsart: HTCP

Mafurabutter aus Wildsammlung (VZ 0,141)

Nach dem Anrühren des SL habe ich eine winzige Menge davon für die Goldader beiseite gestellt und den restlichen Leim in zwei Teile geteilt.
Die untere Schicht wurde mit "Hidden Scent" beduftet und dann das Kaolin eingerührt.
Das war gar nicht so einfach und ist noch richtig in Arbeit ausgeartet, denn beim kurzen Einpürieren der Tonerde hatte ich mir einige Luftblasen im Leim eingefangen, die daraufhin in Windeseile und in einem Gewaltakt von Hand wieder herausgerührt werden mussten. 
Dabei ist ein bisschen Seifenleim fontänenartig nach oben gespritzt, hat mich aber zum Glück nicht getroffen. Mannmannmann, was war ich in diesem Moment froh um meine Schutzkleidung und -brille. 😅
Das alles verlief zugegebenermaßen reichlich unelegant, aber durch mein verbissenes Rühren hat sich das Kaolin gut verteilt und das Seiflein ist quasi frei von Luftblasen. 😊

Die erste Schicht habe ich in der Form mit Alkohol besprüht (siehe Schichtseifen) und für 1-2 Minuten in den auf 50 Grad vorgeheizten und dann wieder ausgeschalteten Backofen gestellt, während ich mich an die Goldader gemacht habe.

In die hierfür aufgesparte wirklich winzige Menge an Seifenleim ist abartig viel Goldpulver von Behawe gewandert (gefühlt waren es fast 3/4 des Fläschchens 😅) und auch hier habe ich wieder emsig gerührt, umgeben von Glitzerschwaden, die durch die Luft flogen und sich überall auf mir und der Küche festgesetzt haben (Mein Freund kriegt immer die Krise, wenn die ganze Küche glitzert 🙈😇).
Für wirklich glitzernde Effekte in der Seife braucht es sehr, sehr viel Goldmica und anscheinend funktioniert es auch nicht mit jeder Sorte, ich habe aber schon bei meiner Natur pur die Erfahrung gemacht, dass die Goldpartikel im Pulver von Behawe anscheinend groß genug sind, um sich in der Seife durchzusetzen, allerdings scheinen die so gefärbten Goldadern auch immer einen leichten Kupfer-Stich davonzutragen. 😊

Auch die Goldader wurde nach dem Einfüllen und Glattklopfen in der Form mit einem Alkohol-Sprühnebel beschwipst und dann in Ruhe gelassen, so dass ich mich der letzten Schicht widmen konnte. 
Das Parfümöl "Fig and Brown Sugar" verfärbt die Seife beige-bräunlich und genau das habe ich gewollt, um die Schichten farblich leicht voneinander abzusetzen.
Ich hatte eine ähnliche Seife vor einiger Zeit bei Instagram gesehen und bin sehr froh, dass man den Farbunterschied in der Seife, wie bei ihrem Vorbild, so gut sehen kann. 😊
Auch bei der letzten Schicht folgte als nächstes der Kampf mit der Tonerde - glitzernd und schwitzend habe ich gerührt und gerührt, als ob es kein Morgen gäbe, aber oh, es hat sich so gelohnt. 😍


Nach einer recht heftigen Gelphase, bei der ich noch etwas gezittert habe, ob die Seife zu heiß werden könnte, ist am Ende doch noch alles gut geworden. Mehr als gut, würde ich sagen. 😊 

Das Seiflein ist ganz glatt und zart, wie ich das von Seifen mit Kaolin schon kenne, am allerallermeisten aber freue ich mich über die Goldader. 😍


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