Frühlingsboten



Der Frühling ist da! 🌞
Überall entlang des Weges wird es grüner, die Natur ist innerhalb weniger Tage in einer wahren Fülle an Farben, Knospen und Blüten explodiert und wo man auch hinsieht, strahlt einem das sonnige Gelb des Löwenzahns entgegen.


Ich wage mal zu behaupten, dass wohl der Großteil der Seifensieder in diesen Tagen die beinahe schon obligatorische Löwenzahn-Seife entweder schon gesiedet oder zumindest ganz nach oben auf die meistens schier endlose Seifen-Todo-Liste gesetzt hat...
- es wird emsig gesammelt, gezupft und mazeriert und in den Seifenforen kann man die unterschiedlichsten Interpretationen der natürlichen Frühlingsseifchen bewundern. 💛


Auch ich bin nicht untätig gewesen und habe den Frühling mit einer recht einfach gehaltenen Löwenzahn-Seife begrüßt.
Immerhin habe ich die Löwenzahn-Zeit diesmal nicht verpasst wie im Herbst die Kastanien... manchmal bin ich etwas spät dran, wenn es ans Sammeln der natürlichen Zutaten für diese saisonalen Seifen geht. 🙈😅


Verseift wurden Olivenöl (Löwenzahn-Mazerat), Rapsöl (Löwenzahn-Mazerat), Rizinusöl und Kokosöl nativ.
ÜF/LU: 12%
Wassermenge: 22% bezogen auf die GFM
Zusätze auf 500g GFM: 3TL Salz
Duft: ätherische Öle Neroli naturidentisch, Cajeput, Limette und Citronella
Herstellungsart: HTCP



Im Olivenöl sind jede Menge ganze Blütenköpfe des erbeuteten Löwenzahns gelandet...


...und das Rapsöl wurde mit reichlich Löwenzahnblütenblättern bestückt.


Beide Öle habe ich einige Tage mit jeweils einem Stück Küchenrolle bedeckt stehengelassen und täglich umgerührt, dann einen Warmauszug gemacht und einen weiteren Tag gewartet, bevor ich das Olivenöl durch einen Kaffeefilter abgeseiht habe.

Das Rapsöl landete mitsamt der Blütenblätter im Mixer und die so entstandene "Pampe" habe ich schlußendlich durch einen Nylonstrumpf gedrückt.
Ich meine, mich erinnern zu können, diese Vorgehensweise letztes Jahr bei Tina von Traumbubbles gesehen zu haben und genau wie sie habe ich auf diese Weise ein fantastisch gelb leuchtendes Öl gewinnen können.
Für die Kosmetikherstellung oder längere Lagerung wäre das so entstandene Löwenzahn-Mazerat wohl nicht geeignet, da noch einige Schwebstoffe zurückbleiben, die die Haltbarkeit des Öls deutlich verkürzen können, aber in der Seife mache ich mir diesbezüglich weniger Sorgen. 😊

Beide Mazerate wurden zusammen mit den anderen Ölen/Fetten wie gewohnt verseift und zu guter Letzt habe ich noch 1-2 Handvoll frische Löwenzahnblütenblätter in den Leim püriert.


Es macht richtig Spaß, wenn der Frühling sich so deutlich sichtbar in der Seife einfangen lässt. 😁


Die leuchtend gelbe Farbe der Seife kommt ausschließlich vom Löwenzahn, wird aber höchstwahrscheinlich leider nicht ganz so strahlend bleiben.
Wie Fräulein Winter in ihrem aktuellen Blog-Beitrag berichtet, hat sich das schöne Gelb ihrer Löwenzahnseife vom letzten Jahr wohl als nicht lichtstabil erwiesen und ist mit der Zeit leider ausgeblichen.

(Meine eigene Löwenzahnseife aus 2017 taugt nicht zum Vergleich, weil sie erstens schon verwaschen ist 😂 und ich die Farbe damals zweitens zusätzlich mit Karottensaft als Laugenflüssigkeit und Sanddornfruchtfleischöl unterstützt hatte. 😉)


Auch, wenn sie ihre Farbe verlieren sollte - ich mag die Seife trotzdem jetzt schon seeeehr. 😍

Der Duft passt perfekt, sie ist schön fest und hat sogar einen leichten Glanz... fast, als ob sie von innen heraus strahlt... - ohne jetzt zu poetisch werden zu wollen. 😂

Am Ende sind es wie so oft meistens die ganz schlichten Seifchen, die wiederum mich zum Strahlen bringen. 😊

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