LaFenja - eine Crockpot-Premiere und ein Kantenhobeldings



Manche Seifen siedet man ein oder zweimal und findet sie toll und dennoch geraten sie irgendwann in Vergessenheit, weil man immer noch soooo viele andere Sachen ausprobieren will. 😜
Aber zum Glück gibt es ja Bettie´s Blog mit seinem Riesen-Anfixpotential und nachdem sie vor ein paar Wochen eine herrliche Fenjal-Seife vorstellte, war mir sofort klar, wie ich meinen neuen Crockpot einweihen würde. 😊

Vor zwei Jahren hatte ich das berühmte blaue Creme-Ölbad bereits testweise in zwei OHP´s untergebracht und war damals ganz entzückt davon, einfach weil es fantastisch duftet und nostalgische Erinnerungen weckt. 💙

Der Badezusatz ist in einer CP-Seife nicht ganz so einfach zu handeln, da der enthaltene Alkohol den Seifenleim rapide andicken lässt. Umso beeindruckender ist es, dass Bettie ihre Fenjal-CP ganz glatt und homogen in die Form gebracht hat. 😍

Um sich die Verarbeitung einfacher zu gestalten, greifen viele Sieder für die Herstellung einer Fenjal-Seife auf die Heißverseifung zurück und rühren das Badeöl erst nach dem Verseifungsprozess als Überfettungsöl in die Seifenmasse ein.
Da mein neuer Crockpot schon ewig im Schrank auf seinen ersten Einsatz wartete und ich vor meinem Flüssigseifen-Projekt einen Testlauf mit dem Gerät versuchen wollte, schien mir also eine Fenjal-HP als Übungsseifchen perfekt geeignet und so habe ich das Teil endlich ausgepackt... - wenn Ihr wüsstet, wie lange ich darum herumgeschlichen bin! 🙈😅
Mit Küchengeräten hab ich´s irgendwie nicht so. 😂


 Verseift habe ich Olivenöl, Rizinusöl, Kokosöl nativ, Sheabutter und Kakaobutter.
LU: 13%
Wassermenge: 30% bezogen auf die GFM
Zusätze auf 700g GFM: 2TL Zucker

Überfettungsöl/Zusätze* nach der Heißverseifung:
10% Sojaöl**
15% Naturjoghurt
3% Natriumlaktat
(*die Prozentzahlen beziehen sich auf die GFM des Grundleims)
**Das Fenjal-Badeöl wird im Seifenrezept wie Sojaöl behandelt, allerdings besteht es nur zu 82% aus Sojaöl. 
Wenn Ihr also mit z.B. 70g Sojaöl rechnet, entspricht das in etwa 85g Fenjal-Öl.
Um herauszufinden, wieviel des Ölbades Ihr tatsächlich braucht, solltet Ihr folgende Rechnung anstellen:
Menge Sojaöl : 0,82 = Menge Fenjal-Creme-Ölbad

Für die Heißverseifung im Crockpot (CPHP = Crockpot Hot Process) gelten die gleichen Merkmale und Rezept-Voraussetzungen wie bei einer OHP, nur wird statt des Backofens eben der Crockpot genutzt, um den Verseifungsprozess zu beschleunigen. 😉

Ein Crockpot/Slowcooker ist ein Schongarer, mit dem man Speisen auf niedrigen Temperaturen behutsam zubereiten kann.
Ich hatte so etwas noch nie zuvor gesehen, aber das will nichts heißen, denn auch einen Pürierstab hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben beim Seifensieden in der Hand. Peinlich, peinlich... 😅🙈

Bei dieser Methode der Heißverseifung werden wie sonst auch zuallererst die festen Fette geschmolzen, entweder direkt im Crockpot oder mittels Herd/Mikrowelle, weil das etwas schneller geht.


Je nach Modell besitzt der Crockpot verschiedene Temperatureinstellungen, die es zunächst kennenzulernen gilt.
Laut Herstellerangaben erreicht mein Crockpot z.B. auf der "Keep Warm"-Stufe eine Temperatur von 65 Grad, ich konnte aber im Laufe der Heißverseifung beobachten, dass sie um einiges höher lag, weswegen ich die noch wärmeren Temperatur-Stufen gar nicht erst ausprobiert habe. 😜

Während des Verseifungsprozesses ist eine Temperatur um die 80 Grad optimal und sollte die 100 Grad auf keinen Fall überschreiten.
Um die Temperatur zu regulieren, kann die Einstellung auch während des Vorgangs gewechselt werden, die meisten HP-Sieder kennen ihren "Crocki" mit der Zeit aber so gut, dass das nicht mehr nötig ist. 😊
Allen, die das erste Mal crockpotten, empfehle ich jedoch, die Seife gut zu beobachten, regelmäßig die Temperatur zu überprüfen und den Slowcooker gegebenfalls auf eine niedrigere Stufe zu schalten, damit die Seifenmasse nicht zu heiß wird und blitzartig hochkocht.

Ich habe den Schalter einfach die ganze Zeit auf "Keep Warm" stehenlassen und bin damit gut gefahren - die Temperatur lag permanent zwischen 78 und 86 Grad und das ist ein gemütliches Wohlfühl-Klima für eine HP.


Nach dem Schmelzen der festen Fette habe ich die flüssigen Fette hinzugegeben und die Lauge angerührt.


Öle/Fette und Lauge müssen bei einer HP vor der Verarbeitung nicht so weit herunterkühlen wie im CP-Verfahren und so hatte meine Lauge eine Temperatur von ca. 65 Grad, als ich sie zu den Fetten gegeben habe.

Als nächstes wird der Seifenleim bis ins Puddingstadium püriert.
Am einfachsten rührt man ihn gleich im Crockpot zusammen, wer das aber nicht mag, kann zum Anrühren auch einen Extra-Behälter verwenden und den fertigen Leim für die Verseifung in den vorgeheizten Crockpot geben.

 Die Original-Farbe des Ölbades bleibt in der fertigen Seife leider nicht erhalten, 
daher hatte ich meinen Leim mit etwas "Dreamy Aquamarine" von umakeitup gefärbt, er wollte allerdings lieber grün als türkis-blau werden. 😕😅 Versteh einer die Seifen... 😂


Nach ungefähr 25 Minuten habe ich die Seifenmasse das erste Mal umgerührt...


...und nach insgesamt 55 Minuten war alles fertig verseift, hat den Küsschentest bestanden und konnte mit den bereits vorbereiteten Zusätzen bestückt werden.


Diese hatte ich während der Wartezeit zu einer hammermäßig duftenden hellblauen Creme vermengt, zusätzlich noch etwas "Dreamy Aquamarine" hineingerührt (weil ich die grüne Farbe nicht akzeptieren konnte 😈😜)...


... und sie kurz, bevor die Seife im Crockpot fertig verseift war, im Backofen auf ca. 50 Grad angewärmt (das hält die Seifenmasse beim Unterrühren länger fließfähig).

Nach dem gründlichen Einrühren der erwärmten Zusätze in die Seife leuchtete das Ganze in einem NOCH intensiveren Grün (😒!), hatte aber eine wunderbar fließfähige Konsistenz und konnte in die Form abgefüllt werden.


Die Farbe hat sich während des Aushärtens zum Glück noch in die richtige Richtung entwickelt und blutet trotz der Mica-Doppeldosis erfreulicherweise nicht aus, allerdings ist die Seife einige Tage lang ziemlich weich geblieben... - wahrscheinlich hätte sie noch etwas mehr feste Fette und ein bisschen weniger Joghurt und Fenjal vertragen können. 🙈😜
Ich bestehe andererseits aber auch nicht auf der HP-spezifischen verkürzten Reifezeit und werde deshalb geduldig warten und hoffen, dass sie noch ein bisschen härter wird. 😍

Alles in allem war die Heißverseifung im Crockpot eine tolle Sache, gar nicht so schwierig und hat Spaß gemacht. 😊 
Hätte ich schon viel eher mal machen können, wenn da nicht immer meine übertriebene Vorsicht und diese leichte Küchengerät-Phobie wären... 🙈🙈😅


Tjaaaa, und dann war da noch die Sache mit dem Kantenhobeldings, wie Claudia von verseift! das Edge Tool von Soap Stamps 4 You liebevoll getauft hat.

Claudia hat es, Bettie, Tina und Fräulein Winter auch und gefühlt HAT oder WILL es irgendwie jeder... nur ich nicht. 
Das heißt, ich will es schon, aber habe es noch nicht, weil ich gepennt habe und irgendwie standhaft bleiben wollte und den Hype nicht mitmachen wollte...oder so... 😳😅

Das kleine Werkzeug kann man zusätzlich zu den fantastischen 3D-Stempeln über die Facebook-Gruppe von Soap Stamps 4 You ordern, ich bin nun aber viel zu spät dran, um vor meinem Urlaub noch eine Bestellung aufzugeben und ärgere mich jetzt schon ein bisschen über mich selber und den Quatsch mit dem Standhaftbleibenwollen. 😑

Aaaaber Not macht ja bekanntlich erfinderisch und so war sie gestern morgen beim Aufwachen auf einmal da - die Idee, mir einfach mein eigenes Kantenhobeldings zu bauen. 😎
Als Ersatzbefriedigung sozusagen, denn um eine Bestellung bei Soap Stamps 4 You werde ich nach dem Urlaub alleine schon wegen der mega Stempel sowieso nicht herum kommen. 😍😂

Mit drei Linealen (optional zwei Linealen und einem Geodreieck), Klebeband und einem dicken Buch lässt sich ein durchaus passables Kantenhobeldings sehr schnell und einfach selbst zusammenbasteln. 😉


Die beiden kleineren Lineale werden nebeneinander gelegt und an den Enden mit Klebeband verbunden.
Indem man den Abstand der Lineale zueinander variiert, lässt sich die Größe der späteren Kanten beeinflussen.


Die Seife wird nun bündig auf ein dickes Buch gelegt...


...und die Lineal-Konstruktion seitlich darüber gehangen.


So entsteht eine Führungsschiene, an der entlang die Kante im rechten Winkel mit einem weiteren Lineal oder Geodreieck gezogen werden kann (ein Gitarren-Plektrum habe ich dafür auch ausprobiert und das ergab leicht abgerundete Kanten 😉).


Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, finde ich. 😊
Da die Seife ja noch ein bisschen weich ist, hab ich nur die Ecken etwas zermatscht, aber wo gehobelt wird, da fallen halt auch Späne. 😅






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