Honig-Hafer-Himmel



 Im Moment könnte ich wieder mal 10 Seifen gleichzeitig sieden. 😂 Täglich. 😎
Ach was, STÜNDLICH! 😂😂😂

Okay okay, wir lassen die Kirche mal im Dorf und ich erzähle Euch was über den jüngsten Schatz meiner Seifenfamilie.
Die Honig-Hafermilch-Seife ist letztes Wochenende entstanden und duftet jetzt im Reiferegal vor sich hin.

Die inneren Werte sind Olivenöl, Distelöl h.o. (high oleic = ölsäurereich), Rizinusöl, Kokosöl nativ,  Sheabutter und Bienenwachs. 13% Überfettung.
Duft: "Scottish Blossom Honey" von Gracefruit und "Milk" von Manske.

Da Distelöl zu den schnellranzenden Ölen gehört, sollte man es immer in der ölsäurereichen Variante verseifen.

Der Anteil des Honigs in dieser Seife beträgt 11% bezogen auf die Gesamtfettmenge.
Die Lauge hab ich im Verhältnis 1:1 (Wassermenge : NaOH-Menge) angerührt und die fehlende Flüssigkeitsmenge als Hafermilch in den Seifenleim eingerührt.

Ungesüsste Hafermilch gibt´s zwar im Bioladen und manchen Supermärkten zu kaufen, es ist aber auch nicht schwer, sie einfach selber zu machen.

Dafür rührt Ihr ein paar Löffel Haferflocken in (destilliertes) Wasser ein...

Ich hab noch einen TL Haferkleie mit hinein gerührt

...und lasst das Ganze ca. 5 min auf schwacher Stufe auf dem Herd köcheln und danach abkühlen.


Die "Pampe" wird dann durch den Mixer gejagt...


...und anschließend abgeseiht (ich hab dafür einen feinen Nylon-Strumpf genommen 😉).


Das war´s auch schon. 😊
Wenn Ihr Hafermilch zum Trinken herstellen wollt, solltet Ihr natürlich kein destilliertes Wasser dafür nehmen und könnt noch leckere süsse Sachen wie Datteln, Agavendicksaft o.ä. dazugeben.

Die fertige Hafermilch hab ich dann auf die für mein Seifenrezept benötigte Menge abgewogen, leicht erwärmt, den Honig darin aufgelöst...


...und das Ganze bis zum nächsten Tag kühl gestellt.

Honig-Hafermilch

Eine Stunde, bevor ich mit der Seife angefangen habe, hab ich die Honig-Hafermilch aus dem Kühlschrank geholt, da sie bei Zimmertemperatur verarbeitet werden sollte.
Nach Hinzugabe der Milch mit dem Honig ist der Seifenleim augenblicklich knallrot geworden, aber sowas schockt mich schon längst nicht mehr. 😂 Man ist ja einiges gewöhnt...


Honig heizt die Seife stark, ja seeeehr stark auf. 
Das heißt im Klartext, dass die Seife förmlich "verbrennen" kann, wenn man zu viel Honig nimmt (mehr als 25% bezogen auf die Gesamtfettmenge würde ich mich nicht trauen) oder die Seife irrtümlicherweise warm einwickelt und nicht kühlt.
Im schlimmsten Fall frisst die Hitze fiese Löcher in die Seife oder die Seife trennt sich in ihre Bestandteile und ist ein Fall für die Mülltonne.
Meine Honigseifen wandern sofort nach der Herstellung in den Kühlschrank.
Selbst nach 30 Minuten im Kühlschrank hat diese Kandidatin noch ordentlich Hitze ausgestrahlt, deshalb hab ich noch ein paar Kühlakkus zusätzlich drum herum gepackt.


Das starke Erhitzen kann man etwas unter Kontrolle halten, indem man die Seife in Einzelförmchen abfüllt. 


Honigseifen sind schon spezielle Gesellen.
Sie taugen nicht als Einsteigerseife und bleiben gerne lange weich. Aber sie sind den Nervenkitzel auf jeden Fall wert. 😍
Um der weichen Konsistenz etwas entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, die Wassermenge bei höchstens 30% bezogen auf die Gesamtfettmenge anzusetzen und genügend feste Fette zu verseifen.
Bei einer Honigseife ohne Milch könnt Ihr den Honig direkt in den Seifenleim einrühren (am besten vorher mit 1-2 EL warmem Wasser verrühren, damit er etwas flüssiger wird) oder zuvor in den warmen Fetten/Ölen lösen.


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