Salz total!



Eine sehr schlichte, puristische Seife für die Gesichtsreinigung hat vor ein paar Tagen das Licht der Welt erblickt. Nach der Sole-Seife letztens bin ich wohl etwas in dem Salz-Thema hängengeblieben. 😂

Verseift wurden Babassu-Öl, Kokosöl nativ, Mandelöl, Rizinusöl und Lanolin, bei einer Überfettung von 18%. Das Rezept hat mir eine Freundin empfohlen. Vielen Dank dafür! 😗

Die Lauge hab ich im Verhältnis 1:1,1 (NaOH:Wasser) angerührt, das bedeutet, dass ich die Wassermenge soweit reduziert habe, dass ich nur etwas mehr Wasser als NaOH hatte. 
Bei 100g NaOH wären das also 110g Wasser. 
Bei einer so starken Wasserreduktion sollte man immer mindestens das Verhältnis 1:1 einhalten und niemals weniger Wasser als NaOH einsetzen.
Die Differenz, also die fehlende Wassermenge, habe ich durch Ziegenmilch ersetzt, die ich später ungekühlt in den Seifenleim eingerührt habe.
Diese Art der Berechnung eignet sich hervorragend dafür, Flüssigkeiten wie z.B. Milch möglichst schonend in der Seife unterzubringen, ohne dass der Flüssigkeitsgehalt zu hoch und die Seife zu weich wird. Ich gehe ähnlich vor, wenn ich Gemüse oder Obst (Gurke, Avocado, Banane und Co.) in der Seife versenken möchte.



Fehlt nur noch die wichtigste Komponente dieser Seife: Das Salz. 😎

Ich habe ganz zum Schluss 100% feines Meersalz von Hand in den bereits emulgierten ( = leicht angedickten) Seifenleim eingerührt. 
Man glaubt es kaum, aber das sind tatsächlich 500g Salz auf 500g Gesamtfettmenge und das ist sogar nur ein "Mittelwert". 
Ich habe schon von Seifen mit 300% Salzgehalt (bezogen auf die Gesamtfettmenge) gelesen. 
Anstelle von Meersalz eignen sich natürlich auch andere Salzsorten wie z.B. Himalaya-Salz. Ich würde allerdings eher feinkörniges Salz empfehlen, damit die Seife nicht zu kratzig wird.

Der Seifenleim sollte, wenn das Salz hinzugegeben wird, nicht mehr zu flüssig sein, damit es sich nicht am Boden absetzt und auch möglichst zügig in die Formen abgefüllt werden.
Salzseifen werden extrem hart und können beim Schneiden auseinander bröckeln, deshalb eignen sich hier Einzelförmchen definitiv am besten. 

Nach 2 Stunden in den Formen war die Seife bereits steinhart, sie ist an der Oberfläche glatt wie Marmor und die Stücke liegen (wahrscheinlich durch die hohe Salzmenge) richtig massiv und schwer in der Hand. Ich mag das irgendwie. 😊

Natürlich ist der Einsatz von Salz in der Seife nicht rezeptgebunden, Ihr solltet aber bei Eurem Rezept darauf achten, wirklich ausreichend Schaumfette (Kokosöl, Babassuöl oder Palmkernöl) und am besten auch noch Schaumverstärker wie Rizinusöl und/oder Zucker einzusetzen, da das Salz die Schaumbildung stark hemmt. 
Aus lauter Neugierde hab ich natürlich schon ein Stück angewaschen (mit Handschuhen 😇) und woooow, sie schäumt hammermäßig! 

Salzseifen solltet Ihr immer etwas höher überfetten (ab 12%), dadurch werden sie milder. Ich lasse sie außerdem mindestens 8 Wochen reifen. Da das Salz gerne den Duft schluckt und ich in meinen Gesichtsseifen keinen Duft brauche und mag, hab ich die Seife unbeduftet gelassen.


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