Von Fabeln und Farben



Ich könnte schwören, dass ich hinter mir Hufgetrappel und ein leises Wiehern gehört habe, als ich mich während der Herstellung dieser Seife nur ganz kurz abgewendet habe.
Der ein oder andere mag jetzt denken "welches Einhorn hat die denn geritten?", aber mal im Ernst, wie soll der Feenstaub denn bitte sonst in meinen Seifenleim gekommen sein? Ich meine auch Glitzer auf meinem Pürierstab entdeckt zu haben... 🌠

Ein bisschen musste ich natürlich noch selber zur Entstehung dieser Seife beitragen. 😉

Innere Werte: Olivenöl, Reiskeimöl, Rizinusöl, Kokosöl und Kakaobutter. 
12% Überfettung. 
Duft: "Strawberry Fields" von Behawe.
Wassermenge: 31% bezogen auf die Gesamtfettmenge.

Auf eine GFM (= Gesamtfettmenge) von 700g hab ich 3 TL Zucker, 2 TL Salz und 1g Seide in der Lauge versenkt.
Was es mit diesen Zusätzen auf sich hat und wie die Verarbeitung funktioniert, könnt Ihr hier und hier nachlesen. 

Bevor es losging, war erstmal ein wenig Basteln angesagt. 


Da ich meinem Augenmaß nicht so recht über den Weg traue, hab ich mir auf Freezer Paper eine kleine Vorlage für sechs gleichmäßige Schichten zurechtgeschitten und mit beidseitig klebenden Fotoecken in meine Form geklebt. 

 
Die Farbauswahl für die Schichten war nicht schwer. 😊


Ich liebe ja die umakeitup-Farben.
Sie sind kräftig und strahlend, bluten kaum aus und waren einfach wie gemacht für meine Regenbogenstücke. 🌈
 
Für schnurgerade Schichten in der Seife gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen.
Zum einen könnt Ihr den noch nicht bedufteten Seifenleim aufteilen, färben und unmittelbar vor dem Gießen der jeweiligen Schicht schnell ein stark andickendes Parfümöl unterrühren, so dass die Schicht quasi sofort aushärtet, sobald sie in der Form ist und Ihr die nächste Schicht darübergießen könnt. Bei meiner Legoseife Nr. 4 bin ich so vorgegangen. 

Diesmal wollten mein Einhorn und ich aber nun einmal Erdbeerbonbon-Duft und da das Parfümöl "zu brav" ist und den Seifenleim nicht andickt, hab ich jede der Farb-Schichten nach dem Gießen dünn mit hochprozentigem Alkohol besprüht. 

Mit 99,9% Alkohol funktioniert es am besten. 😎

Der Alkohol lässt den Seifenleim rapide andicken, so dass die nächste Schicht eingefüllt werden kann, ohne "einzusinken". 

Ich fand die ersten drei Schichten am einfachsten. Der herumstehende Seifenleim für die letzten Schichten bleibt nicht eeeewig flüssig, ein bisschen beeilen sollte man sich also schon und die wartenden Leime regelmäßig zwischendurch umrühren. 

Damit die Schichten sich am Ende auch wirklich verbinden, tut der Seife eine Gelphase gut.
Um sie dazu zu ermutigen, hab ich die Gelphase angeschubst, indem ich die Seife für ca. 40 Minuten in den auf 50 Grad vorgeheizten und dann ausgeschalteten Backofen gestellt und danach gut isoliert habe. 

Beim Fotografieren sind dann etwas die Einhörner mit mir durchgegangen. Ich dachte, wenn schon kitschig, dann richtig. 😎
Und ja, ich gebe zu, es hat mir Spaß gemacht. Ich bin halt auch nur ein Mädchen.👸


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