La dame en sel



Lange Reifezeiten sind doof und am schwersten fällt mir die Warterei bei Salzseifen, die ja häufig erst nach einigen Monaten ihr wahres Gesicht zeigen.
Sie sind meistens recht geizig, wenn es ums Schäumen geht, lassen sich aber nach ausreichender Reifezeit in der Regel etwas mehr Schaum entlocken und hinterlassen nach anfänglichem Prickeln dieses ganz besondere, weiche Gefühl auf der Haut, das ich sehr liebe und nicht missen möchte.
Also nehme ich die Wartezeit in Kauf (meine letzten Salzseifen reifen noch) und probiere unterdessen neue Rezepte aus, denn so ganz mag ich die Schaum-Unwilligkeit dieser Seifen noch nicht akzeptieren. Da muss doch noch mehr gehen. 😎


Verseift habe ich diesmal Mandelöl, Rizinusöl, Traubenkernöl, Babassu-Öl, Kokosöl nativ und Lanolin (Wollwachs, anhydrit)
ÜF/LU: 20%
Gesamtflüssigkeitsmenge: 33% bezogen auf die GFM
Zusätze auf 500g GFM: 500g (=100%) fein gemahlenes Meersalz, Bio-Ziegenmilch
Merkmale/Herstellungsart: 50/50-Mischverseifung, HTCP, Lauge 1:1,3


Die Lauge habe ich im Verhältnis 1:1,3 (NaOH:Wasser - ausgehend von der benötigten NaOH-Menge für eine reine NaOH-Verseifung) angerührt und die Differenz zur Gesamtflüssigkeitsmenge später in Form von Ziegenmilch zum SL gegeben.

In einer Salzseife sollte der Anteil der Schaumfette zwar erhöht werden, da ich sie aber auch fürs Gesicht nutzen werde, wollte ich noch genug Platz für pflegende Öle lassen und habe mich deshalb für "nur" 50% Schaumfette und zusätzlich für eine 50/50-Mischverseifung entschieden, um den Schaum zu fördern.

Außerdem wollte ich in dieser Seife ausprobieren, ob sich die Kombination der beiden Schaumfette Babassu- und Kokosöl unter Umständen günstig auf die Schaumbildung auswirkt.
Rein subjektiv empfinde ich Kokosöl im direkten Vergleich mit Babassu zwar als das weniger milde, jedoch etwas "stärkere" Schaumfett (das könnte allerdings auch reine Einbildung sein 😅) und habe deshalb die klitzekleine Hoffnung, dass es sich in der Salzseife als etwas durchsetzungsfähiger erweisen könnte, was den Schaum betrifft. 😎
Normalerweise verwende ich in Gesichtsreinigungsseifen zwar ausschließlich Babassu-Öl als Schaumfett, andererseits glaube ich persönlich aber nicht wirklich an die Komedogenität der Öle und Fette in verseifter Form und habe bereits die Erfahrung gemacht, dass ich verseiftes Kokosöl in einer Gesichtsreinigungsseife durchaus vertrage, obwohl es als stark komedogen gilt und ich es mir pur niemals ins Gesicht schmieren würde. 😜


Ganz hübsch geworden sind die salzigen Damen ja... so hübsch, wie Salzseife eben sein kann. 😂

Trotz des hohen KOH-Anteils ist das massive Seiflein genauso hart wie jede andere Salzseife auch und hat sich prima verarbeiten lassen, deshalb fühle ich mich nun stark verleitet, beim nächsten Mal vielleicht noch ein bisschen auf der KOH-Seite draufzuschlagen... einen Versuch ist es wert, oder? 😉


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