Curvy Chestnuts



Nach dem Sommerurlaub ist vor der Herbstseife und wenn man bedenkt, dass in diesen Tagen in so mancher Seifenküche sogar schon die ersten Weihnachtsseifen Gestalt annehmen, hänge ich fast schon wieder etwas hinterher im saisonalen Jahresplan des Seifensieders. 😂
Dabei bin ich sogar richtig stolz auf mich, dieses Jahr rechtzeitig Kastanien gesammelt zu haben, denn so richtig im Herbstmodus bin ich eigentlich noch gar nicht, aber ich freu mich drauf. 😊
Endlich wieder Badewannen-Zeit und Kuschelstunden auf der Couch mit Katzen unter der Decke, Yogi-Tee, Herbst- und Winterseifen mit Milch und Honig und würzige, balsamische Düfte. 😍


Meinen Herbst-Auftakt macht dieses Jahr ein Klassiker.
Kastanienseife ist bei vielen Seifensiedern alljährlich ein fester Posten auf der Haben-Wollen-Liste und auch für mich ein wunderbarer Start in meine allerliebste Jahreszeit. 💕


Rosskastanien enthalten natürliche Saponine, die die Waschkraft und Schaumbildung unserer Seiflein begünstigen sollen.


In der Seife wird die Rosskastanie als Sud zum Anrühren der Lauge, als Kastanienmehl (frische Kastanien schälen, trocknen, fein mahlen und vor Hinzugabe der Lauge in die flüssigen Öle einpürieren) oder als Püree aus gekochten Kastanien verarbeitet.


Für größere Trocken- und Schredderaktionen fehlte mir die Zeit und auch ein wenig die Lust, deshalb habe ich es in diesem Exemplar ganz klassisch beim guten alten Kastaniensud belassen. 😉

Verseift wurden Sonnenblumenöl ho, Sesamöl, Rizinusöl, Kokosöl nativ und Kakaobutter.
ÜF: 16%
Flüssigkeitsmenge: 30% bezogen auf die GFM (Kastaniensud als Laugenflüssigkeit)
Zusätze auf 500g GFM: 2TL Salz
Duft: "Cedarwood & Saffron" von Scent Perfique
Farben: "Chestnut Brown" von umakeitup in zwei unterschiedlichen Intensitäten,
Goldpulver von Behawe
Herstellungsart: HTCP


Für den Kastaniensud habe ich am Vortag ungefähr 10 Rosskastanien (ungeschält) geviertelt und mit destilliertem Wasser übergossen, kurz erwärmt und mit geschlossenem Deckel über Nacht stehen lassen.


Am nächsten Tag habe ich den Sud noch einmal kurz auf kleinster Flamme köcheln lassen, abgesiebt und kühlgestellt. Durch das Köcheln entsteht eine milchige Flüssigkeit, die beim Umfüllen sogar schon ein wenig schäumt. Saponine rocken halt. 😉


 Beim Anrühren der Lauge verfärbte sich der Sud leuchtend orange.
Früher war mir beim Farbspiel der Lauge mit alternativen Laugenflüssigkeiten ja immer ein wenig mulmig zumute, aber mittlerweile finde ich es jedes Mal aufs Neue interessant und total spannend. 😊


Das Sieden verlief insgesamt total fluffig und entspannt, der Leim blieb wunderbar flüssig zum Swirlen und a propos Swirlen - da hab ich mir mal wieder was zusammengefuchtelt... 🙈😅
Bzw. nicht ich, sondern mein Alter Ego, denn wie immer beim Swirlen war da der Blackout und ich kann mich an nichts erinnern... 😂😂😂
Vom Ansatz her könnte der Swirl wohl am ehesten als eine Art Taiwan/Feather-Swirl im Dividor bezeichnet werden, halt nur in wirr. 😅

Für die feinen Goldadern in der Seife habe ich sehr viel Goldpulver mit sehr, sehr wenig Öl verrührt und davon vor dem Einsatz des Sushi-Stäbchens winzige Tröpfchen auf die Oberfläche der eingefüllten Seife gegeben, die dann einfach mitgeswirlt wurden.
...und obwohl ich wirklich nur gaaaaanz wenig getröpfelt habe, ist es doch fast wieder ein bisschen zuviel des Guten geworden, wie immer, wenn man mir ein Swirlstäbchen in die Hand gibt. 😅


Nun ja, jetzt mal ganz abgesehen davon, dass mein Verhältnis zum Swirlen weiterhin leicht "gestört" bleibt, hat mein Kastanienseifchen farblich aber noch mehr zu bieten und das (zum Glück) ganz ohne mein Zutun. 😊
Nachdem der ungefärbte Grundleim eine helle Karamell-Färbung zeigte, von der beim Ausformen zunächst nichts mehr zu sehen war, beginnt die Seife nun, sich erneut zu verfärben, wie man vor allem an den Seiten sehen kann. Ob das am Kastaniensud liegt oder am Duft, werde ich wohl nie erfahren, aber es gefällt mir ausgesprochen gut und von mir aus kann sie damit ruhig noch etwas weitermachen. 😁







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