A very merry little Christmas
Ich muss gestehen, dass es in meiner Seifenküche dieses Jahr nicht besonders weihnachtlich zugegangen ist. So richtig konnte ich mich nicht zum Weihnachtsseifen-Sieden aufraffen - meine Weihnachtsstimmung habe ich dafür umso exzessiver am Klavier ausgelebt. 😊
Das "festlichste", was ich in Punkto Seifen dieses Jahr zustande gebracht habe, ist ein immerhin recht winterlich anmutendes Seiflein mit Hirschrelief... - sie ist zwar keine Weihnachtsseife im klassischen Sinne, aber wenn man einfach so tut als ob, dann kommt es ungefähr hin. 😉
Nachdem sich der Leim meiner "Sweet 'n Soapy" so wunderbar geduldig hat verarbeiten lassen und sie sich außerdem beim Anwaschen als ein toll schäumendes, ganz feines Seifchen genau nach meinem Geschmack entpuppt hat, wollte ich die Rezeptur unbedingt wiederholen.
Für die Arbeit mit den Hirsch-Prägematten brauchte ich lange flüssigen Leim und da kam mir das Rezept gerade recht - es könnte glatt ein neuer Liebling werden. 💕
Verseift wurden also ein weiteres Mal 30% Distelöl ho, 20% Macadamianussöl, 10% Rizinusöl, 25% Kokosöl nativ und 15% Kakaobutter
ÜF: 15%
Wassermenge: 33% bezogen auf die GFM
Zusatz: 1%* Natriumlaktat (*bezogen auf die GFM)
Duft: "Osmanthus" von Behawe
Farben: "Chestnut Brown" und "Antique Gold Brown" von Umakeitup
Die kleinen Hirsch-Silikonmatten gibt es einzeln zu kaufen und sind bei mir eine dieser Anschaffungen gewesen, die man irgendwann mal bestellt und dann im Schrank vergisst... - Schande über mich, wo man damit doch so filigrane und besondere Reliefs gestalten kann! 😃
Bei der Herstellung der Seife kamen schließlich einige günstige Faktoren zusammen:
Ein braver Duft, ein ultra-williger Seifenleim und ich, sonst eher der hektische und nervöse Typ beim Seifeln, aber diesmal ausnahmsweise im Tiefenentspannungsmodus, weil alles einfach wie am Schnürchen lief. 😊
Den braun eingefärbten Leim habe ich mit einem Löffelchen auf die Hirsch-Matten gegeben und dann mit dem Teigschaber glattgestrichen - im Prinzip genauso wie bei jeder anderen Seife, bei der eine Prägematte zum Einsatz kommt (die Vorgehensweise könnt Ihr in diesem Video von Soap Queen sehen).
Damit am Ende wirklich nur der Hirsch braun wird, habe ich jede Matte um die Aussparungen des Reliefs herum mit einem Stück Küchenrolle von Rückständen des braunen Seifenleims befreit. Das ging in aller Seelenruhe vonstatten und zwischendurch hätte ich beinahe vergessen, dass ich es immerhin mit Seifenleim zu tun habe, der ja schon irgendwann mal dicker wird, wenn man sich zuviel Zeit mit der Verarbeitung lässt. 😊
In diesem Fall konnte aber von Andicken wirklich keine Rede sein. Der Leim ist so lange flüssig geblieben, dass ich zwischendurch irrsinnigerweise sogar schon dachte, ich hätte das NaOH vergessen 😂🙈, was natürlich die ganze HTCP-Geschichte mit dem Schmelzen der Fette durch die Hitze der Lauge ad absurdum führen würde... - aber man denkt sich halt manchmal seltsame Sachen zusammen. 😂😅
Um die Prägematten überhaupt in die Form legen zu können, ohne dass der braune Leim wieder verläuft, habe ich die Hirsche vorsichtig mit etwas Alkohol besprüht und versonnen und geduldig gewartet, bis der Leim etwas fester wurde und ich sie bündig und behutsam nebeneinander im Divi platzieren konnte. Wie gesagt, die ganze Prozedur war von vorne bis hinten eine einzige Entspannungsübung - so kenn ich mich gar nicht! 😅🙈
Den hellen Seifenleim habe ich schließlich vorsichtig über die befüllten Matten gegeben, die Trennstege des Divis weggelassen und die so entstandene Seifenplatte nach zwei Tagen des Verseifens und Aushärtens in gleichmäßige Stücke geschnitten.
Vom Ergebnis bin ich sehr entzückt und total motiviert, nach weiteren Prägematten mit interessanten Motiven Ausschau zu halten. 😁
Die Herstellung meines Pseudo-Weihnachtsseifchens hat soviel Spaß gemacht, dass das förmlich nach Wiederholung schreit... 😄 - allerdings nicht mehr vor Weihnachten und deshalb wünsche ich Euch an dieser Stelle von Herzen wunderschöne Feiertage und ein besinnliches Fest!
Merry Christmas! 🎄🎅💖
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