Mandelmohn



Es war einmal eine Seife, die war so toll, dass sogar mein von meiner Seifensucht reichlich geplagter Freund sich in einem Moment des Kontrollverlustes zu einem lauten (nun ja, zumindest deutlich vernehmbaren) "DAS ist mal ne richtig gute Seife!" hat hinreißen lassen, was für seine Verhältnisse einem Ritterschlag ziemlich nahekommt. 😂 
Noch toller wäre es gewesen, wenn die Ehre meinen Siedekünsten gegolten hätte, ausnahmsweise war die neue Lieblings-Seife des Holden aber nicht mein Werk, wie ich etwas zerknirscht zugeben musste, sondern ein Geschenk meiner lieben Freundin Tanja, die einfach ein Händchen für richtig gute Seifen besitzt und mich schon ein ums andere Mal mit tollen Ideen angefixt hat. 
So auch diesmal. 😊


An die genaue Zusammenstellung von Tanja´s Seife kann ich mich nicht mehr erinnern, weiß aber noch, dass sie Mohnöl und Mohnmilch enthielt und so habe ich meine Version um diese beiden Zutaten herumgebaut - mit Erfolg, glaube ich. 😁
Bis jetzt bin ich ziemlich begeistert von der Seife und echt gespannt, was der Hase dazu sagen wird. 😇😂


Das Rezept:
  • 30% Mandelöl, 15% Rizinusöl, 10% Mohnöl, 25% Kokosöl nativ und 20% Kakaobutter
  • ÜF: 14%
  • Gesamtflüssigkeitsmenge: 30% bezogen auf die GFM
  • Zusätze auf 500g GFM: 1TL Salz, selbstgemachte Mohnmilch
  • Farbe: ein winziger Hauch Titandioxid
  • Merkmale/Herstellungsart: Lauge 1:1,1 (NaOH:Wasser), HTCP


Mohnöl ist eine tolle Seifenzutat, zählt allerdings zu den schnellranzenden Ölen und sollte deshalb im Seifen-Rezept nicht allzu hoch dosiert werden. Ich habe jedoch bereits bei früheren Mohnöl-Seifen die Erfahrung gemacht, dass das Öl sich auch in geringen Einsatzmengen sehr schön in der Seife macht. 

Kakaobutter mit 20% zu dosieren ist zwar etwas ungewöhnlich, aber um ehrlich zu sein fällt mir gerade kein triftiger Grund dafür ein, warum man es nicht tun sollte. 😜
In letzter Zeit habe ich häufiger mit etwas mehr als den empfohlenen Kakaobutter-Mengen experimentiert und bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen - die Seifen werden schön fest, die Schaumstabilität wird verbessert und während der Verarbeitung verursacht die Kakaobutter auch in etwas höheren Mengen keine nennenswerten Probleme wie zum Beispiel Shea- oder Mangobutter, die den Leim schonmal recht zügig andicken lassen können. 
...sagt der bekennende Kakaobutter-Fan in mir 😂 - am Ende müsst Ihr natürlich für Euch selbst herausfinden, was Ihr in Euren Seifen mögt. 😉


Um die Mohnmilch in der Seife unterbringen zu können, ohne dass diese aufgrund von zu viel Flüssigkeit zu weich wird, habe ich die Lauge im Verhältnis 1:1,1 (NaOH:Wasser) mit Wasser angerührt und die Differenz zur Gesamtflüssigkeitsmenge durch Mohnmilch ersetzt, abgewogen und für später beiseite gestellt.

Bei der Herstellung der Mohnmilch bin ich übrigens genauso vorgegangen wie beim Nussmilch-Selbermachen - das funktioniert prima und ist gar nicht schwer. 😉

Das Salz hatte ich vollständig in der Milch aufgelöst, bevor diese zum leicht angerührten Seifenleim kam und gründlich einpüriert wurde.


Trotz reduzierter Laugenflüssigkeit und HTCP hat die Lauge sogar die stolzen 20% Kakaobutter schmelzen können. Ich muss dazu sagen, dass ich kleine Kakaobutter-Chips verwende, was das Schmelzen erleichtert und evtl. nicht ganz aufgelöste Reste mittlerweile einfach gnadenlos mit dem Püri wegarbeite. 😁

Beduften wollte ich die Seife nicht (sie duftet ganz schwach nach dem Mohnöl, wenn man genau hinriecht 😉) und ich glaube, das Fitzelchen Titandioxid zum Aufhellen wäre auch nicht unbedingt nötig gewesen - es war sooo wenig, dass die Seife bestimmt auch ohne Tiox recht hell geworden wäre. 😊

Die Rillen auf der Oberfläche habe ich mit einem Lockenkamm in die frisch eingeformte Seife gezogen. Es ist mein erstes auf diese Art gestaltetes Topping und gefällt mir so gut, dass es bestimmt nicht das letzte gewesen sein wird. 💕


Erklärung der Abkürzungen



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