Auf den letzten Drücker

 

 Auf einmal ist wieder ein Jahr vorbei und erst in diesen letzten Stunden eines für uns alle so turbulenten 2020 schaffe ich untreue Tomate es endlich mal wieder, mich auf diesem meinem zugegebenermaßen recht eingestaubten Blog bei Euch zu melden... 🙈

Dabei ist es noch nichtmal so, dass ich in der Zwischenzeit keine Seifen gemacht hätte. Nein, es sind durchaus ein paar Exemplare entstanden, nichts besonderes zwar, aber absolut zufriedenstellend für den täglichen Hausgebrauch und dann andererseits aber doch wieder nicht sooo spannend, als dass sich ein Blogbeitrag wirklich gelohnt hätte. 
 

Auch das Seifchen, mit dem ich Euch einen guten Rutsch in ein gesundes neues Jahr wünschen möchte, ist nicht spektakulär und obendrein auch schon ein paar Monate alt, produziert aber so fleißig traumhaften Schmuseschaum, dass ich es nicht unerwähnt lassen will. 💗 

Wie jeden passionierten Seifensieder packt auch mich ab und zu immer noch der Drang, alles zu verseifen, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist und so enthält diese Seife eine kleine, experimentelle Extra-Zutat, die vor allem die Lockenköpfe unter Euch vielleicht kennen, und zwar selbstgemachtes Leinsamengel. Nachdem ich das Zeug so dermaßen toll für meine Haare finde, war es quasi vorprogrammiert, dass es irgendwann auch mal in einer Seife landen würde... - einfach, um es mal gemacht zu haben. 😂

Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Leinsamengel und der Mega-Schaumbildung gibt, werde ich wohl niemals erfahren, da mir für entsprechende Vergleichs-Siedetests einfach die Zeit und Muße fehlt, aber vielleicht ist es auch nur reiner Zufall...
 Wiederholen werde ich das Experiment trotz Traumschaum wahrscheinlich nicht, da mir die Seife (vermutlich bedingt durch das Leinsamengel) ein bisschen zu klebrig und zu weich beim Waschen ist, aber ich bin da halt auch wirklich pingelig. 👸
 
Falls der ein oder andere unter Euch jetzt trotzdem Lust auf Leinsamengel bekommen hat, ob nun für die Haare oder die Seife, kommt hier die denkbar einfache Anleitung zum Selbermachen:
2-3 EL (nicht geschrotete) Leinsamen werden in ca. 300-500 ml Wasser aufgekocht. 
Vorsicht, das kann übel überkochen! Ihr bleibt am besten neben dem Herd stehen.
Danach sollte das Gemisch auf niedriger Flamme so lange weiterköcheln, bis es leicht gelig wird und beim Test mit dem Löffel "Fäden zieht" und wird daraufhin sofort im noch heißen Zustand durch ein Sieb oder ein Küchentuch o.ä. abgegossen. Damit sich das Gel noch gut abseihen lässt, sollte es zu diesem Zeitpunkt nicht zu dickflüssig sein, aber mit Konsistenzen kennen wir Seifensieder uns ja aus wie kein anderer. 😎
Beim Auskühlen dickt es schließlich noch weiter an und kann danach sofort verwendet, ca. 5 Tage im Kühlschrank aufbewahrt oder eingefroren werden.
Als Haarpflege und natürlicher Festiger wird es sehr großzügig in die nassen Haare eingearbeitet und nach dem vollständigen Trocknen weichgeknetet.
 
In der Seife ist es bei mir als Differenz zur Gesamtflüssigkeitsmenge gelandet, die sich nach dem Anrühren der Lauge im Verhältnis 1:1,1 (NaOH:Wasser) ergeben hatte und wurde kurz und vorsichtig in den bereits angerührten Seifenleim einpüriert. Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass dieser dann auch prompt angedickt ist, aber es ist schon so lange her und ganz so schlimm kann es nicht gewesen sein, wenn man sich das zarte Teil so anschaut.
 
 
Das Rezept:
  • 55% Olivenöl, 10% Rizinusöl, 25% Kokosöl nativ und 10% Kakaobutter
  • ÜF: 13%
  • Gesamtflüssigkeitsmenge: 25% bezogen auf die GFM
  • Zusatz: Leinsamengel
  • Duft: ätherische Öle Lemongras, Litsea Cubea, Fichtennadel, Zedernholz
  • Merkmale/Herstellungsart: Lauge 1:1,1 (NaOH:Wasser), HTCP


Da ich wieder mal zu faul fürs Farbe anrühren war (ja, es scheitert tatsächlich meistens nur daran... ist das nicht schräg? 😅🙈), ist die Seife an Schlichtheit wohl kaum zu überbieten, aber der Stempel von Ansu3D, den ich vor einer kleinen Ewigkeit habe anfertigen lassen, pimpt die ganze Sache schon deutlich auf.
 




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