Feine Ornamente


Hallöchen nochmal und ein frohes neues Jahr Euch allen! 😊

Zwei Beiträge innerhalb einer Woche grenzen auf diesem Blog, gemessen an den letzten Monaten (oder sollte man hier schon von Jahren sprechen? 😅), fast schon an ein Wunder, aber die coronabedingt sehr ruhigen Weihnachtsferien haben mir nach langer Zeit endlich die nötige Muße und Lust auf kleine Seifenspielereien verschafft, die man auch mal wieder herzeigen kann, wie ich finde. 
Zumal hier soviel Glück im Spiel war, dass ich das so wahrscheinlich nie wieder hinbekommen werde. 😂

Seit jeher bin ich total begeistert von den tollen Landschaftsseifen, die im Netz kursieren und war seinerzeit extrem fasziniert, als ich die "Soap Scraper/Shaper" entdeckte, die für allerlei Motive wie z.B. Bergpanoramen, aber auch Bäumchen-Umrisse oder sogar Katzengesichter hergenommen werden.
Falls Ihr jetzt so gar nicht wisst, wovon ich hier schwadroniere, schaut Euch exemplarisch mal dieses YouTube-Video von Creamy Obsession an (und hier noch eins mit Katze 😉).
Der Hammer, oder? 😍

Ich habe diese Arbeiten immer zutiefst bewundert, mich aber nie selber rangetraut - vor allem, weil mir das Ganze sehr aufwendig schien und man ja wieder Farben hätte anrühren müssen und das nicht zu knapp. 😅🙈

...aber wie das Seifensieder-Gehirn (anscheinend auch im eingerosteten Zustand) halt so tickt, denkt man sich manchmal so eins zum anderen und nachdem irgendwann in meinem YouTube-Verlauf wieder die fantastischen Videos von Creamy Obsession auftauchten, kam mir der Einfall, doch mal die alten Torten-Schaber hervorzukramen, die ich irgendwann für die Gestaltung von Seifen-Toppings angeschafft, aber dann doch nie benutzt hatte.
Die Idee war es, wenn auch schon keine kunstvollen Landschaften, dann mithilfe dieser Teile wenigstens eine kleine extravagante Schicht in die Seife zu "scrapen", um einfach mal wieder etwas auszuprobieren und immerhin überhaupt einmal "Seifen-Schaben" im weitesten Sinne betrieben zu haben. 😜

Mit dem Ergebnis habe ich nicht im Entferntesten gerechnet, zumal die ganze Prozedur zwischenzeitlich in leicht verzweifeltes Gematsche ausgeartet ist, was man der Seife erstaunlicherweise gar nicht ansieht. 😂 


Damit das Ganze nicht in Stress ausartet, hatte ich für die drei Schichten der Seife zwei Siedevorgänge geplant; einen für die unterste Schicht, damit sie in Ruhe die richtige Konsistenz zum Schaben erreichen konnte und den zweiten für den Rest. Ich dachte mir, dass die mittlere, dünne Schicht sich mit dem Andicken ja wohl nicht soooo schwertun dürfte und ich zur Not wie schon häufig bei früheren Schichtseifen mit etwas Alkohol nachhelfen könnte. Ja. Nur wurden die auch nie abgeschabt! 😶
Ganz dumme Idee! 😅🙈


Nachdem die erste Schicht ganz brav das gemacht hatte, was ich von ihr wollte und ich zwar ein bisschen unbeholfen, aber doch einigermaßen gerade mein Muster in den angedickten Leim gezogen hatte, ließ sich der dunkle Leim noch schön fließfähig darüber verteilen, wurde in altbewährter Manier großzügig mit Alkohol eingesprüht und machte auch recht zügig einen einigermaßen festen Eindruck, so dass ich, durch die erste Schicht ermutigt, beherzt ein weiteres Mal mit dem Torten-Schaber zu Werke ging... und auf einmal überhaupt gar nichts mehr ging!
 
Durch den Alkohol hatte sich nur eine Art dickere Haut auf der Schicht gebildet, der Leim darunter war aber alles andere als fest, so dass ich mit meinem Schaber nur eine fiese, unhomogene Masse von der einen zur anderen Seite der Form bewegte - ohne Muster, ohne Entspannung für die Seifensiederin und weit entfernt von jeglicher Ästhetik. Das war SO doof! 
 
Ich neige ja nach all den Jahren des Siedens immer noch dazu, in solchen Momenten hektisch zu werden und die Dinge zu verschlimmbessern, also habe ich zunächst kopflos so lange weitergeschabt, bis man teilweise schon die helle untere Schicht wieder durchschimmern sehen konnte, es dann aber geschafft, mich am Riemen zu reißen und immerhin so lange zu warten, bis die Konsistenz des Leims ein paar halbwegs manierliche Rillen zuließ, um das Projekt daraufhin ziemlich ernüchtert und frustriert zu beenden. 
 

Die Überraschung beim Ausformen und Schneiden hätte gar nicht größer sein können! 😄

Die Seife sieht so aus, als hätte dort jemand extrem sauber und ordentlich gearbeitet (😂) und die hauchdünne dunkle Schicht war weder so filigran geplant noch ist sie wahrscheinlich jemals wieder reproduzierbar.

Das sind genau die Momente, für die ich dieses Hobby einfach nur liebe! 💗


Die Seife ist im Tausendsassa von Lumbinigarden entstanden, da der Tortenschaber für kleinere Blockformen zu breit/lang gewesen wäre. Das Schaben erfolgte dann auch nicht der Länge der Form nach, sondern quer, so dass der fertige Seifenblock wiederum nicht "brotlaib-mäßig" wie normalerweise geschnitten, sondern von mir zunächst in größere Blöcke unterteilt wurde, die ich daraufhin quer aufgeschnitten habe.
 
 
Das Rezept:
  • 45% Olivenöl, 12% Rizinusöl, 28% Kokosöl nativ und 15% Kakaobutter
  • ÜF: 13%
  • Wassermenge: 25% bezogen auf die GFM
  • Duft: "Osmanthus" von Behawe
  • Farbe: "Steely Grey" von Umakeitup für das Ornament, ein Hauch Titandioxid für den Rest
  • Herstellungsart: HTCP
 

Wie man auf den Bildern sehen kann, sind die Ornamente bei manchen Seifenstücken feiner als bei anderen, was meiner chaotischen Arbeitsweise und dem ungleichmäßigen Schaben geschuldet ist, aber hey, ich werde mich bestimmt nicht darüber beklagen und hoffe, Euch gefällt dieses kleine seifige Happy End ebenso gut wie mir. 💕





Datenschutzerklärung dieses Blogs.
Diese Seite ist mit Blogspot, einem Google-Produkt, erstellt und wird von Google gehostet. 
Deshalb gelten hier immer auch die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen von Google-Produkten. 

Beliebte Posts