Vom Schaf



Mit den sinkenden Außentemperaturen steigt die Anzahl der Milchseifen in den Seifenforen und ich freue mich sehr darüber - sowohl über die Außentemperaturen als auch über die Milchseifen. 😁
Wenn es nach mir ginge, könnte es ja das ganze Jahr über Herbst und Winter sein. 😜😂


Meine Schäfchen-Seife enthält nicht nur Schafsmilch, sondern auch noch so einiges anderes vom Schaf, als da wären Alpakawolle, Lanolin und Schaffett. 🐑

Ich verseife sehr selten (eigentlich so gut wie nie 😅) tierische Fette, obwohl ich umstandslos anerkennen muss, dass man mit Schweineschmalz, Straußenfett, Rindertalg und Co. durchaus sehr tolle Seifen herstellen kann.
Tierische Fette fördern die Festigkeit und Schaumstabilität der Seife in besonderem Maße und auch die Pflegekomponente und die Verträglichkeit für die Haut sind nicht zu verachten.
Zusätzlich zu meinen eigenen, zugegebenermaßen sehr überschaubaren Erfahrungen mit dem Verseifen tierischer Fette durfte ich das ein oder andere Mal ertauschte Kostproben von lieben Seifenfreundinnen ausprobieren und war immer sehr angetan von Haptik und Waschverhalten dieser Seifen.

In der Sieder-Community ist der Einsatz tierischer Fette ein zwar häufig diskutiertes und oft kontroverses Thema, aber die allgemeine Übereinkunft, dass jeder (natürlich immer im Rahmen der Legalität 😜) verseifen darf, was er möchte, macht ein meist friedliches Miteinander der Befürworter und Gegner tierischer Fette in Seifen möglich. 😊

Zu Uroma's Zeiten wurden die Seifen sogar meistens aus Schlachtabfällen hergestellt.
Heutzutage haben wir Zugriff auf soviel mehr Möglichkeiten und tolle Öle und die große Auswahl an pflanzlichen und tierischen Zutaten bietet (sinnvoll kombiniert) ein Riesenpotential für wunderbare Seifenergebnisse. 💕


Bevor ich nun aber noch weiter abschweife, verrate ich Euch lieber noch die inneren Werte meiner Seife. 😉

40% Sonnenblumenöl ho, 10% Rizinusöl, 25% Kokosöl nativ, 20% Schaffett und 5% Lanolin (Wollwachs, anhydrit)
ÜF: 16%
Gesamtflüssigkeitsmenge: 28% bezogen auf die GFM
Zusätze auf 500g GFM: 1g Alpaka-Rohwolle, Schafsmilch
Duft: "Attar Oudh" von Scent Perfique
Merkmale/Herstellungsart: HTCP, Lauge 1:1,1


Die Lauge habe ich im Verhältnis 1:1,1 (NaOH:Wasser) angerührt und die Differenz zur Gesamtflüssigkeitsmenge durch Schafsmilch ausgeglichen, die später in den Seifenleim eingearbeitet wurde.

Alpaka-Wolle wird wie Seide verarbeitet, ich habe sie also kleingeschnitten und ein Weilchen im Wasser für die Lauge eingeweicht, bevor ich das NaOH eingerührt habe.
Die Lauge kann vor allem im Falle einer Wasserreduktion etwas dickflüssig werden und sollte auf jeden Fall durch ein Sieb zu den Fetten gegeben (ggf. "gestrichen" 😉) werden.

Wer auf der Suche nach Schaffett keinen Bauern oder Metzger als ortsansässige Bezugsquelle ausfindig machen kann, wird wahrscheinlich im ein oder anderen Barf-Onlineshop fündig. 😊
Ihr solltet allerdings darauf achten, nicht das flüssige, häufig mit Öl gestreckte, sondern reines Schaffett ohne Zusätze zu erstehen.





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