Plants in Soap (Das grosse Abformen, Part 5)

 

 In diesem Beitrag möchte ich Euch die (vermutlich vorerst 😅) letzten Kreationen aus meiner Reihe der selbstgemachten Formen, bzw. Silikonmatten zeigen.
Für mich persönlich ist es ein bisschen der Höhepunkt der gesamten Serie, da ich mir bis vor kurzem beim besten Willen nicht hätte vorstellen können, jemals echte Pflanzenmotive in Seife zu verewigen. 


Vorab sei gesagt, dass die Idee nicht von mir stammt. 😉
Auf YouTube finden sich unzählige Videos zur Herstellung kunstvoller Pflanzen-Reliefs und Elena Nedachina von Lab.Mila aus Russland begeistert die Seifensiederwelt schon lange mit den unglaublich schönen Pflanzen-Silikonformen, die sie aus Gipsabdrücken herstellt und außerdem mit vielen weiteren tollen Motiv-Formen, die man übrigens auch käuflich bei ihr persönlich erwerben kann.
Elena wiederum erzählte mir, dass sie selbst seinerzeit sehr durch Rachel Dein's Bas-Reliefs inspiriert wurde und in Absprache mit ihr die Idee übernommen hat.
Weitere Artikel über und Tutorials von Elena könnt Ihr im Making Soap Magazine und beim Soap Challenge Club finden.
 
Mir ist es schon ein bisschen peinlich, dass ich ihre Idee so schamlos abgekupfert habe, aber nachdem ich aus finanziellen Gründen (die Versandkosten aus Russland! 😱) lange vor einer Bestellung zurückgeschreckt bin, hat mich der Gedanke an die Formen einfach nicht mehr losgelassen und da ich sowieso einmal im Abform-Wahn war, kam eins zum anderen und naja... man kennt das ja. 🙈
 

Bevor ich aber auf die Fertigung der Reliefplatten und Silikonmatten zu sprechen komme, kurz ein paar Worte zu den Seifen selber, denn immerhin sind sie ja die Hauptdarsteller dieses Blogs. 😊


Alle in diesem Beitrag gezeigten Exemplare sind nach simplen, zuverlässigen Rezepten entstanden, mit denen ich in letzter Zeit oft arbeite, da ich die Zutaten fast immer im Haus habe und weiß, dass einfach gute Seifen daraus entstehen. Das mag zwar zunächst etwas langweilig erscheinen, aber da mein Schwerpunkt zuletzt hauptsächlich auf den Formen lag, waren mir Kreativität und Experimentierfreude bei der Rezepterstellung einfach nicht so wichtig, zumal ich bisher durchaus zufrieden mit den Seifen bin. 😉
 

Das Rezept für die Lavendelseife:
  • 45% Distelöl ho, 15% Rizinusöl, 30% Kokosöl nativ und 10% Kakaobutter
  • ÜF: 12%
  • Wassermenge: 30% bezogen auf die GFM
  • Zusätze auf 1000g GFM: 4TL Salz, 4TL Zucker, 1% Natriumlaktat
  • Duft: ätherische Öle Lavendel und Lavandin
  • Farbe: "Virtuous Violet" von Umakeitup
  • Herstellungsart: HTCP

 


 
Das Rezept für die grüne "Botanical":
  • 25% Olivenöl, 25% Rapsöl, 30% Kokosöl nativ, 10% Sheabutter und 10% Kakaobutter
  • ÜF: 12%
  • Wassermenge: 27% bezogen auf die GFM
  • Zusätze auf 1000g GFM: 4TL Salz, 4TL Zucker, 1% Natriumlaktat
  • Duft: "Mountain Pine" von Behawe
  • Farbe: "Enchanted Forest" und ein Hauch "Steely Grey" von Umakeitup
  • Herstellungsart: HTCP

 


Das Rezept für die Olivenölseife:
  • 65% Olivenöl, 5% Rizinusöl und 30% Kokosöl nativ
  • ÜF: 13%
  • Flüssigkeitsmenge: 25% bezogen auf die GFM (Apfelessig als Laugenflüssigkeit)
  • Duft: "Lime & Coriander" von Manske
  • Herstellungsart: HTCP  

 


Das Rezept für die blau-graue und auch die altrosafarbene "Botanical" ist (bis auf die Wassermenge) das gleiche wie für die Lavendelseife:
  • 45% Distelöl ho, 15% Rizinusöl, 30% Kokosöl nativ und 10% Kakaobutter
  • ÜF: 13%
  • Wassermenge: 27% bezogen auf die GFM
  • Zusätze auf 1000g GFM: 4TL Salz, 4TL Zucker, 1% Natriumlaktat
  • Duft: "Davinia" und "Blueberry" von Manske (in der blau-grauen Seife), ätherische Öle Lemongras, Litsea Cubea und Rosmarin (in der rosafarbenen Seife)
  • Farbe: "Steely Grey" und ein Hauch "Blueberry" von Umakeitup (in der blau-grauen Seife), "Golden Pumpkin", "Clementine Pop" und ein Hauch "Steely Grey" von Umakeitup (in der rosafarbenen Seife) ...die Farbergebnisse sind manchmal verblüffend. 😅
  • Herstellungsart: HTCP

 



Die Pflanzen-Reliefs

Den allerersten Versuch, Papa's getrockneten Lavendel in Gips zu verewigen, habe ich Schritt für Schritt nach diesem YouTube-Video unternommen, nur ohne den Bilderrahmen und mit etwas weniger feinem, grauem Modellgips, den ich allerdings dann nach meinem reichlich grobschlächtigen Erstlingswerk auch gleich gegen eine deutlich schickere Reliefgießmasse zum Anrühren ausgewechselt habe.

 
Auch die Abformmasse aus Stärke und Öl habe ich für die nächsten Reliefs gegen lufthärtende Modelliermasse getauscht, wie ich es in diesem Video gesehen hatte und bin damit deutlich besser zurechtgekommen als mit dem öligen Teig (der aber trotzdem eine tolle Alternative ist, falls man mal nichts anderes zur Hand hat 😊).

Wie Ihr auch in diesem Beispiel sehen könnt, ist das Grundprinzip der Herstellung eigentlich immer gleich: zuallererst wird eine wie auch immer geartete Abformmasse glatt ausgerollt und mit Pflanzenteilen bestückt, die vorsichtig hineingedrückt und/oder mit einem Nudelholz o.ä. in die Masse hineingerollt werden. Die größte Herausforderung hierbei ist es, saubere und tiefe Abdrücke zu erhalten und die Pflanzen wieder aus der Masse herauszuziehen, ohne die Abdrücke zu beschädigen.


Wie Ihr auf den Bildern sehen könnt, hatte ich bereits vorab die ungefähre Größe der späteren Seifenstücke eingeplant und mit etwa 7x7cm pro Stück in die Modelliermasse eingeritzt... - mit etwas Überhang an den Rändern, einfach um sicherzugehen und mit dem Vorhaben, eventuellen leichten Überschuss dann an der zwei Arbeitsschritte später herzustellenden Silikonmatte entsprechend abzuschneiden. Kurzum: ich habe die Platten insgesamt ca. 22x22 cm (oder auch 23x23cm) groß angelegt... so ganz genau habe ich es dann auch nicht mehr gemessen 😅, aber letztendlich war es gut so und alles hat bis zur fertigen Seife gepasst. 😊

Entschuldigt übrigens bitte die unterschiedlichen Lichtverhältnisse auf den Fotos - das liegt daran, dass ich einige der Platten spät abends am Esstisch "gebastelt" habe. 😉
...ja, auch das wurde irgendwann zur Sucht 🙈😂, viel mehr noch als das eigentliche Abformen mit Silikon, und ich konnte fast gar nicht mehr aufhören, bei uns in der Nachbarschaft Blättchen und Stöckchen sammeln zu gehen, um sie in Abformmasse zu drücken... selbst Schnittblumen aus dem Supermarkt und ein paar dem Winter trotzende Oliven meines Vaters mussten als Versuchsobjekte herhalten und einige Trockenblumen habe ich auch noch irgendwo gefunden. 


Nachdem ich die Pflanzenteile mit großer Hingabe angeordnet, festdrückt und hineingerollt und schließlich mit einer Pinzette und viel Geduld wieder aus der Modelliermasse entfernt hatte, habe ich aus dem überschüssigen Knetmaterial eine kleine Umrandung gebaut...


und die mit Wasser angerührte Reliefgießmasse einfach oben drauf geschüttet. 😊


Die Verarbeitung der Gießmasse ist denkbar easy - man wiegt die gewünschte Menge Pulver und kaltes Wasser im Verhältnis 4:1 (Pulver:Wasser) ab und gibt das Pulver unter emsigem Rühren zum Wasser.
Das Zeitfenster zur Weiterverarbeitung ist recht eng, da die Masse extrem schnell aushärtet, was aber wiederum den Vorteil hat, dass man das fertige Relief bereits nach 15-20 Minuten von der Modelliermasse lösen kann. Ein weiteres Pro für die Schnellvariante ist, dass die lufthärtende Modelliermasse selber nach der kurzen Zeit noch weich ist und somit (luftdicht verpackt) noch einige Male wiederverwendet werden kann (sollte sie etwas trocken geworden sein, kann man sie mit einem Schluck Wasser wieder gefügiger kneten 😉).

Die fertig abgeformten Objekte werden mit der Reliefgießmasse wunderbar hell und ziemlich glatt, wobei ich mir sicher bin, dass geübtere "Modellierer" das bestimmt noch tausendmal besser hinbekommen als ich. 😊


Die selbst hergestellten Reliefplatten schlußendlich mit Silikon abzuformen, war kaum mehr der Rede wert.
Wie bei vergangenen Abform-Projekten hatte ich jeweils passgenaue Gießformen aus Pappe und Freezerpapier gebaut, in die ich die Platten dann mit dem Motiv nach oben gelegt habe. So ließen sie sich wunderbar mit dem Abformsilikon übergießen und nach dem Aushärten problemlos davon lösen.


Nachdem ich die fertigen Silikonmatten an den Rändern noch ein bisschen mit dem Cutter-Messer zurechtgeschnitten hatte, konnte auch schon drauflos gesiedet werden und das habe ich mir dann auch nicht zweimal sagen lassen. 😎


Da die Matten immerhin 9 Seifenstücke á ca. 7x7cm ergeben, sind in diesen Tagen gleich mehrere Kilo Seife entstanden... ganz ungewohnt eigentlich, da ich normalerweise kleinere Mengen siede, aber da ich in der zweiten Hälfte des letzten Jahres so wenig geseifelt habe, kommen mir die Seifenberge ganz gelegen, vor allem, wenn sie auch noch in so feinem Gewand daherkommen. 💖





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