Carrot & Calendula



Blütenblätter jeglicher Art sehen auf handgesiedeten Naturseifen zwar immer toll aus, können aber spätestens dann zum Nervfaktor mutieren, wenn die Seife ihrer ursprünglichen Bestimmung (dem Waschen 😜) zugeführt wird. 

Ab und zu kann ich mich dem Charme der so gestalteten Seifen-Toppings trotzdem einfach nicht entziehen und damit die Pflanzenteile nicht überall in Waschbecken und Dusche hängenbleiben und den Abfluss verstopfen, streue ich sie meist nicht gaaaanz so üppig auf die frischen Seiflein und vor dem ersten Anwaschen werden sie einfach weitestgehend abgezupft.


Die mit Ringelblumenblütenblättern ausgestattete Seife auf den Fotos ist schon vor einer ganzen Weile entstanden (erwähnte ich bereits, dass ich momentan zu nix komme? 😅🙈) und auch, wenn mir mit ihr ein optisch erfrischend rustikales Naturstück gelungen ist, so lässt sie bisher an der Schaumfront noch stark zu wünschen übrig - zumindest gemessen an meinen Schaumjunkie-Ansprüchen. 😎

Manchmal steckt man eben einfach nicht drin und selbst die Mischverseifung kann es diesmal nicht rausreißen, also bleibt wohl nur entweder das Seifensäckchen, um ihr unter der Dusche doch noch etwas mehr Schaum zu entlocken oder aber weitere Monate der Reifung, in der Hoffnung, dass da irgendwann noch mehr geht. 


Da Schaum aber ja auch nicht alles ist und ich das Seiflein natürlich genauso liebevoll in die Seifenfamilie aufnehme wie ihre besser schäumenden Geschwister, fand ich trotzdem, dass sie einen lobenden Blogbeitrag verdient hat - sie fasst sich nämlich einfach nur toll an und hinterlässt ein samtweiches, gepflegtes Gefühl auf der Haut, das einen das kleine Schaum-Defizit fast vergessen lässt. 😊


Das Rezept:
  • 40% Distelöl ho (Ringelblumen-Mazerat), 15% Rizinusöl, 25% Kokosöl nativ und 20% Sheabutter
  • ÜF: 17%
  • Gesamtflüssigkeitsmenge: 30% bezogen auf die GFM
  • Zusätze: Karottensaft, getrocknete Ringelblumenblütenblätter
  • Duft: "Carrot Blossom & Fennel" von Scent Perfique
  • Merkmale/Herstellungsart: 90/10 (NaOH/KOH) - Mischverseifung, Lauge 1:1,4 (NaOH:Meersalz-Sole), HTCP 


Um möglichst viel von der Ringelblume in die Seife zu bekommen, hatte ich im Vorfeld jede Menge getrockneter Ringelblumenblütenblätter über einige Wochen im Distelöl ho kalt ausgezogen, diese dann am Tag des Siedens in dem Öl püriert und das Ganze nur grob gefiltert.
Auf diese Weise hergestellte Mazerate werden durch die enthaltenen Schwebstoffe trüb und sind nicht so lange haltbar wie "korrekt" gefilterte Ölauszüge, aber da ich sie meistens direkt im Anschluss verseife, bin ich in diesen Fällen recht generös, was die Reinheit betrifft. 😉


Die Lauge habe ich im Verhältnis 1:1,4 mit Meersalz-Sole angerührt und die Differenz zur Gesamtflüssigkeitsmenge später in Form von ungesüsstem Karottensaft zum Seifenleim gegeben.

Durch die Sole wird die Seife zwar heller, aber die Kombination aus Ringelblumen-Mazerat und Karottensaft gibt ihr trotzdem einen dezenten gelben Farbton, der sich auch nach einigen Wochen Reifezeit noch erstaunlich gut hält. 😊


Zu guter Letzt sind noch ein paar gehackte Ringelblumenblütenblätter in den Seifenleim gewandert.
Ich empfinde sparsam im Leim verarbeitete Blütenblätter beim Verwaschen der Seife nicht als störend und es reicht schon eine ganz kleine (und gut verteilte) Menge, um sie in der Seife sichtbar zu machen und ihr diesen ganz besonderen natürlichen Charme zu verleihen. 😉
 
Für die leicht geschwungenen Rillen auf der Oberfläche der Seife musste wie bei meiner Mandelmohn wieder der Lockenkamm herhalten, nur diesmal weniger akkurat - ganz naturseifenmäßig eben. 😊😂


Erklärung der Abkürzungen



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